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Das Gesetz von Conway: Wie Unternehmenskommunikation und Softwarearchitektur zusammenhängen


Weißer Hintergrund vor dem Linien und geometrischen Formen. Die Linien gehen von einem Mann und einem Kind in schwarzen Klamotten aus.

„Organisationen, die Systeme entwerfen, […] sind gezwungen, Entwürfe zu erstellen, die die Kommunikationsstrukturen dieser Organisationen abbilden.“ Melvin E. Conway: How Do Committees Invent? In: F. D. Thompson Publications, Inc. (Hrsg.): Datamation. Band 14, Nr. 5, April 1968, S. 28–31

Das Conway'sche Gesetz und seine Bedeutung für die Unternehmensstruktur und Softwareentwicklung

Im Jahr 1968 prägte Melvin Edward Conway das sogenannte "Gesetz von Conway" mit der Erkenntnis: "Organisationen, die Systeme entwerfen, sind gezwungen, Entwürfe zu erstellen, die die Kommunikationsstrukturen dieser Organisationen abbilden." Dieses Gesetz verdeutlicht, wie die zwischenmenschliche Kommunikation innerhalb von Organisationen die Strukturen von Software-Modulen und deren Schnittstellen beeinflusst. Im Folgenden beleuchten wir, wie diese Erkenntnis nicht nur für die Softwareentwicklung, sondern auch für die allgemeine Unternehmensstruktur und die Benutzererfahrung von entscheidender Bedeutung ist.


Die Verbindung zwischen Organisation und Softwarearchitektur

Conway's Gesetz betont, dass die Art und Weise, wie Menschen in einer Organisation miteinander kommunizieren, einen direkten Einfluss auf die Gestaltung von Software-Modulen und deren Schnittstellen hat. Wenn beispielsweise Abteilungen in einer Firma isoliert voneinander arbeiten und wenig Koordination besteht, spiegelt sich dies oft in der komplexen und inkohärenten Struktur der entwickelten Software wider. Umgekehrt führt eine effektive und klare Kommunikation zwischen den Abteilungen zu einer besseren Integration der Module und einer insgesamt robusten Softwarearchitektur.


Kommunikation und Nutzererfahrung

Der Zusammenhang zwischen organisatorischer Kommunikation und Nutzererfahrung ist unmittelbar. Die Nutzererfahrung (User Experience, UX) einer Software steht in direktem Zusammenhang mit der Art und Weise, wie die verschiedenen Module miteinander kommunizieren. Wenn Schnittstellen zwischen Modulen nicht nahtlos funktionieren oder Informationen nicht effizient übertragen werden, kann dies zu Frustration und einem negativen Nutzererlebnis führen.


Einblick in die Praxis: Die Rolle der Employee Experience

Ein Beispiel verdeutlicht diese Zusammenhänge: Während einer Untersuchung des Online-Konfigurators eines Automobilunternehmens stellte sich heraus, dass dieser für Nutzer:innen schwer zu finden war. Überraschenderweise lag der Grund in den Kommunikationsschwierigkeiten zwischen dem Konfigurator-Team und dem Team für die Homepage und Produktseiten. Dies führte dazu, dass der Konfigurator nicht angemessen präsentiert wurde, was wiederum die Nutzer:innen irritierte.


Die Wechselwirkung von Employee Experience und Kundenzentrierung

Es wird deutlich, dass die Qualität der Zusammenarbeit innerhalb eines Unternehmens direkten Einfluss auf die Qualität der Produkte und Dienstleistungen hat, die den Kunden präsentiert werden. Die Art und Weise, wie Mitarbeiter:innen miteinander interagieren und kommunizieren, beeinflusst somit die Kundenzufriedenheit und -bindung. Eine positive Employee Experience (EX) ist daher nicht nur für die interne Atmosphäre wichtig, sondern auch für den Erfolg des Unternehmens im Wettbewerbsumfeld.


Schlussfolgerung: Auf dem Weg zu einer ganzheitlichen Verbesserung

Für Unternehmen, die ihre Kundenzentrierung und die Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen verbessern möchten, ist es von entscheidender Bedeutung, nicht nur auf die Kundenerfahrung zu achten, sondern auch die Mitarbeitererfahrung in den Fokus zu rücken. Eine effektive Zusammenarbeit, klare Kommunikation und eine positive Unternehmenskultur sind Eckpfeiler, die sich positiv auf die Softwarearchitektur, die Nutzererfahrung und letztlich auf den Unternehmenserfolg auswirken. Eine ausgewogene Verbesserung beider Erfahrungsbereiche schafft eine Win-Win-Situation, von der sowohl Mitarbeiter:innen als auch Kunden profitieren.


 

Titelbild: Foto von Matthieu Joannon, Unsplash

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